FAQ

Geothermieanlagen sind so geplant, dass nach 50 Jahren Betrieb an der Förderbohrung eine Abkühlung von kleiner/gleich 1 °C messbar ist. Die Anlage ist dann weiterhin funktionsfähig, mit geringen Einbußen bei der Gesamtleistung. Wird dieses Feld verlassen, fließt aus dem unerschöpflichen Reservoir der Erde warmes Wasser nach, sodass sich langfristig der Zustand des Reservoirs nicht ändert.

Im Erdinneren existieren Bruchflächen, also Flächen, wo unterschiedliche Gesteinspakete zueinander versetzt sind. In noch aktiven Zonen wie der San-Andreas-Verwerfung bauen sich auf natürlichem Wege immer größere Spannungen an solchen Trennflächen auf, da die Gesteine sich gegeneinander verschieben. Wenn es zu einem Abrutschen der Gesteinspakete kommt, löst sich die Spannung und die Erde wackelt.
Ein gleicher Mechanismus kann auch hier in Deutschland zu Beben führen, allerdings auf viel kleineren Skalen und mit deutlich geringeren Energien. Der Unterschied liegt darin, dass in Deutschland nur noch alte, inaktive Plattengrenzen existieren. Die Gesteine bewegen sich also nicht mehr aktiv. Plattengrenzen bzw. Versätze von Gesteinpaketen gibt es jedoch auch hier als „Überbleibsel“ aus der Zeit der Alpenbildung. An solchen Versätzen können sich durch äußere, anthropogene Eingriffe ebenfalls Spannungen aufbauen, die sich aber aufgrund der geringeren Reibung deutlich schneller entladen und somit nur zu sehr leichten, oft nicht spürbaren Bodenbewegungen führen können.

Nein. Zum einen handelt es sich um einen geschlossenen Kreislauf, das entnommene Wasser wird in gleicher Menge wieder in den Untergrund verpumpt. Zum anderen ist das angepumpte Wasservorkommen so groß, dass beim Abpumpen sofort aus dem umgebenden Gestein Wasser nachfließt und somit potenzielle Hohlräume direkt „verfüllt“ werden.

Im Vorfeld von Bauvorhaben im Untergrund sollten umfangreiche Messungen Aufschluss über die anzutreffende Geologie und damit einhergehende Untergrundmodelle geben.

Wenn im Untergrund beispielsweise große Anhydrit-Vorkommen bestehen, besteht die Gefahr, dass diese mit Wasser interagieren. Beim Kontakt mit Wasser saugen sich Anhydrit-Schichten wie ein Schwamm voll und dehnen sich stark aus, Gips entsteht.

Auch Umgebungen mit einem hohen Grundwasserstand und moorigem Untergrund sind nicht ideal für Bohrvorhaben für die Tiefengeothermie.

Das Gestein unter München besteht hauptsächlich aus Kies, Sand- und Tonsteinen und Kalken, also sehr tragfähigen Schichten. Von diesen geht keine Gefahr in Zusammenhang mit der Geothermie aus.

Hinweis: Die FAQ-Liste ist vorläufig und kann im Laufe des Projekts erweitert werden.